7. Ok­to­ber 2019

BGH stärkt Eil­rechts­schutz ge­gen die Zwangs­ein­zie­hung von GmbH-Ge­schäfts­an­tei­len

Mit Ur­teil vom 2. Ju­li 2019 (Az.: II ZR 406/17) hat der Bun­des­ge­richts­hof die Rechts­po­si­ti­on von Ge­sell­schaf­tern ge­stärkt, de­ren Ge­schäfts­an­tei­le zwangs­wei­se ein­ge­zo­gen wur­den. Der Bun­des­ge­richts­hof be­tont in der Ent­schei­dung, dass dem von ei­ner mög­li­cher­wei­se feh­ler­haf­ten Ein­zie­hung be­trof­fe­nen GmbH-Ge­sell­schaf­ter nicht nur die Mög­lich­keit of­fen­steht, sich ge­gen den Ein­zie­hungs­be­schluss mit­tels An­fech­tungs- und/​oder Nich­tig­keits­kla­ge zur Wehr zu set­zen. Um zu ver­hin­dern, dass der Ge­sell­schaf­ter wäh­rend der Dau­er ei­nes sol­chen Rechts­streits in der Ge­sell­schaft ent­rech­tet wird, kann er im We­ge des einst­wei­li­gen Rechts­schut­zes ge­gen die Ge­sell­schaft zu­dem das Ver­bot er­wir­ken, ei­ne neue Ge­sell­schaft­er­lis­te, in der er nicht mehr auf­ge­führt wird, beim Re­gis­ter­ge­richt ein­zu­rei­chen. Miss­ach­tet die Ge­sell­schaft ein sol­ches Ver­bot und reicht sie gleich­wohl ei­ne ge­än­der­te Ge­sell­schaft­er­lis­te zum Han­dels­re­gis­ter, ist sie nach Treu und Glau­ben ge­hin­dert, sich auf die­se Lis­te und die von ihr aus­ge­hen­de for­mel­le Le­gi­ti­ma­ti­ons­wir­kung zu be­ru­fen.